Wie soll es jetzt nach dem Lockdown weiter gehen? „Ein fundamentales Reformpaket aus Belastungsmoratorium, Digitalisierungsoffensive, Senkung der Unternehmenssteuer auf 25 Prozent“ sowie eine Energiepreisreform. Das fordert zum Beispiel Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, in der aktuellen Ausgabe des IHK-Magazins. Oswald Pehel, Geschäftsführer des Tourismus Oberbayern München e.V., empfiehlt darin Teams, in der Natur „den Weg zurück in ein verändertes Miteinander“ einzuschlagen. Wie das gehen kann, verrät der Gründer der Changeberatung viadoo, Dr. Dominik Faust in einem ausführlichen Interview im selben Heft.
Ja und nein. Wer annahm, Leadership in Homeoffice-Zeiten sei die Fortsetzung seines bisherigen Führungsstils mit digitalen Mitteln, der benötigte allenfalls Hilfe durch IT-Experten. Wer sich jedoch bewusst machte, dass Remote Leadership auch neue Denkmuster erfordert, der war und ist bei uns richtig. Diese Führungskräfte sind bereit für einen Mindset-Change und wagen etwas Neues in Sachen Vertrauensbildung.
„Wer führen will, muss fühlen“
Und was?
Zunächst erkennen sie an, dass fühlen muss, wer führen will. Dazu geben wir ihnen Tipps, wie sie ihr Einfühlungsvermögen optimieren, Verständnis gegenüber ihren Teammitgliedern zeigen und sie verblüffen können. Zum zweiten sind sie bereit, mit unserer Hilfe ein Verständnis von unterstützender Führung („Servant Leadership“) zu entwickeln. Und zu guter Letzt erläutern wir, wieso bei dislozierten Teams Mimik und Gestik so wichtig sind, und warum Führungskräfte gute Geschichtenerzähler sein sollten.
Was bedeutet das für die Rückkehr auf „normal“?
Die wird es nicht geben. Viele Arbeitnehmer werden nicht hinter die in der Homeoffice-Zeit gewonnene neue Freiheit, Selbstbestimmung und Mitverantwortung zurückfallen wollen. Das, was wir bereits vor dem Lockdown als „New Work“ bezeichnet haben, wird einen Boom erleben. Um die damit verbundenen Herausforderungen meistern zu können, benötigen Führungskräfte das gleiche, bereits genannte Mindset wie für Remote Leadership: Im Zentrum steht das Vertrauen, das jetzt Führende und Geführte wieder zusammenbringt.
Wo passiert das am besten?
Es wäre falsch anzunehmen, dass mit der Rückkehr ins Büro oder in die Produktion sich alles von selbst einpendelt. Vielmehr empfehlen wir als vertrauensbildende Maßnahme, gleich zu Beginn Workshops mit der Frage durchzuführen, was nach dem Lockdown beibehalten, und welche Veränderungsvorhaben vorbereitet werden sollen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass solche Formen der Partizipation sogar den Grundstein für eine neue Unternehmenskultur bilden können.
„Innovativen Spirit in Kreativ-Workshops gießen“
Was raten Sie außerdem?
Wer es als Führungskraft jetzt schafft, eine Aufbruchsstimmung in seinem Team zu erzeugen, der kann diese Energie auch dazu nutzen, um neue Angebote für seine Kunden zu entwickeln. Der digitale Wandel erfuhr im Lockdown eine Beschleunigung. Und zwar nicht nur in der Art und Weise, wie Teams miteinander arbeiten. Auch neue Geschäftsideen wurden geboren. Diesen innovativen Spirit sollten Firmen jetzt in Kreativ-Workshops münden lassen. Denken Sie dabei ruhig auch einmal „outside the box“.
Konkret heißt das?
Nehmen Sie das Thema „Aufbruchstimmung“ wörtlich! Wir empfehlen, die genannten Workshops in Locations außerhalb der eigenen Firma durchzuführen. Nicht zuletzt aufgrund der weiterhin geltenden Abstandsregeln und der vorsommerlichen Witterung kommen dafür Formate im Freien in Frage. Haben Sie schon einmal einen Workshop mit laufenden Teilnehmenden oder mit integrierten Fahrrad-Etappen absolviert?
In Oberbayern sind wir zum Glück mit geeigneten Locations gesegnet. Nach unserer Erfahrung schaffen solche gemeinsamen Unternehmungen vielfache Gelegenheiten zum Austausch von Erfahrungen und Gedanken. Und sie können rasch gegenseitiges Vertrauen zwischen Führungskräften und ihren Teams stärken – gerade nach den Einschränkungen der vergangenen Monate.
Foto: @ Faust / viadoo GmbH
syguss
einfach vielversprechend! Super Darstellungen!